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Das ‚Gold der Pharaonen‘ erfährt einen wahren Hype um seine wunderlichen Eigenschaften. Ob Schwarzkümmelöl tatsächlich gesund ist, erfahren Sie hier.
Schwarzkümmelöl wird gewonnen aus den Samen der gleichnamigen Pflanze. Schwarzkümmel ist nicht verwandt mit den uns bekannten Kümmel oder Kreuzkümmel. Vielmehr ist es ein Hahnenfußgewächs und somit verwandt mit Hahnenfußpflanzen und Eisenhüten.
In typischen orientalischen Gerichten und auf Fladenbrot findet sich Schwarzkümmel-Samen häufiger. Optisch erinnert er an schwarzen Sesam. Geschmacklich an Kümmel, daher die Namensverwandtschaft.
„Schwarzkümmel kann jede Krankheit heilen, außer den Tod“ soll der islamische Prophet Mohammed gesagt haben. Dadurch hat die Pflanze einen deutlichen Beliebtheitsschub in muslimischen Ländern erhalten. Es wurde wohl schon lange vor Mohammeds Zeit als Heilmittel verwendet. Die Anwender versprachen sich Linderung bei Verdauungsbeschwerden und ein Pflege- und Heilmittel für Haut und Haare. Dabei kann es gegessen werden oder direkt aufgetragen.
Die Behauptung, dass es gegen alle Krankheiten hilft, ist etwas hoch gegriffen. Tatsächlich verspricht Schwarzkümmel Linderung für verschiedene Beschwerden. Fakt ist, dass das Öl einen hohen Gehalt an gesunden, ungesättigten Fettsäuren beinhaltet. Außerdem ist Schwarzkümmel reich an Seponine, Gerbstoffe und ätherischen Ölen. Besonders hervorzuheben ist das Thymoquinon, das antibakterielle und keimtötende Eigenschaften besitzt.
Am besten Untersucht ist die Wirkung von Schwarzkümmel auf sogenannte „Wohlstandskrankheiten“. Namentlich Diabetes, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörung. In Studien senkte das Hahnenfußgewächs den erhöhten Nüchtern-Blutzucker und das glykierte Hämoglobin während die Ansprechbarkeit auf Insulin von den Probanden zunahm. Kurzgesagt der Blutdruck senkte sich, Cholesterin nahm ab und Diabetiker hatten weniger Diabetes. Quelle hierzu ist die Zusammenfassung über Schwarzkümmel von Prof. Dr. Sigrun Chrubasik-Hausmann, Fachärztin für Allgemeinmedizin, Zusatzausbildung in Naturheilverfahren und spezieller Schmerztherapie im Bereich Phytotherapie, Institut für Rechtsmedizin der Universität Freiburg im Breisgau.
Weitere Erkenntnisse sind
Bei Studien an Menschen wurden antiasthmatische und antiallergische Wirkungen von Schwarzkümmel gemessen. Damit hilft Schwarzkümmel wahrscheinlich bei rheumatoider Arthritis, Schilddrüsenentzündung (Hashimoto-Thyreoiditis) und Weißfleckenkrankheit (Vitiligo).
Bei Studien an Tieren wurden Linderungen bei Asthma, bronchialem Heuschnupfen und atopischen Ekzemen festgestellt. Die Beweislage für die Wirkung beim Menschen für diese Beschwerden ist unzureichend.
Für die aufgezählten Krankheiten liegt je mindestens eine Studie vor. Diese kommen nicht zu einem eindeutigen Ergebnis. Doch sie legen die Vermutung nahe, dass Schwarzkümmel bei diesen Beschwerden hilft.
Da das ‚Gold der Pharaonen‘ - wie Schwarzkümmel auch genannt wird – so viele Wirkstoffe hat, sind auch Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen.
Bekannte Nebenwirkungen sind:
Im Vergleich zum Nutzen sind die Nebenwirkungen bei Schwarzkümmel überschaubar.
Um in den Genuss der vielversprechenden Wirkungen von Schwarzkümmelöl zu kommen, können Sie es zum Zubereiten von Speisen verwenden, direkt Oral einnehmen, oder auf die Haut oder in die Haare schmieren. Bei Studien zu Schwarzkümmel wurde nie mehr als drei Gramm tagesdosis, bei täglicher einnahme, überschritten.
Bei „normalem“ Ölpressen, der Extraktion, gehen viele wichtige Bestandteile des Öls verloren. Dafür ist es länger haltbar. Doch nur das native, kaltgepresste Schwarzkümmelöl hat die Inhaltsstoffe die Schwarzkümmel so interessant machen.
In der Küche macht das Schwarzkümmelöl eine gute Figur. Es kommt mit einem eigenen, intensiven Geschmack daher. Ähnlich wie die rohen Samen schmeckt kaltgepresstes Schwarzkümmelöl leicht scharf, bitter und pfeffrig. Dieser intensive Eigengeschmack macht es zur Herausforderung, das Öl als Nahrungsmittel in den täglichen Speiseplan einzubauen. Wenn es ‚nur‘ um ein Speiseöl geht, das reich ist an ungesättigten Fettsäuren, kann auch zu Leinöl, Walnussöl oder Hanföl gegriffen werden.
Ein Schüler aus Regensburg will zufällig entdeckt haben, dass Schwarzkümmelöl auf Zecken abschreckend wirkt. Tatsächlich wurde bei einem Labortest festgestellt, dass das Öl selbst für Zecken tödlich ist. Bei einem Test an Hunden mit einer im Handel erhältlichen Creme mit Schwarzkümmelextrakt, wurde eine leichte Schutzwirkung festgestellt. Zusammenfassend lässt sich nur sagen, dass weitere Forschung notwendig ist. Wenn du es selbst probieren möchtest, kannst du deinem Hund 10 – 15 Tropfen Schwarzkümmelöl ins Fell geben und gut einmassieren. Das Öl muss bis auf die Haut vordringen und darf nicht in den Fellspitzen hängen bleiben. Bevor du deinem Hund Schwarzkümmelöl ins Futter mischst, solltest du tierärztlichen Rat einholen. Es gibt Hinweise, dass es in großen Mengen einen toxischen Effekt auf die Leber hat.
Geben Sie Ihrer Katze kein Schwarzkümmelöl. Es enthält Terpene und andere Stoffe, welche die Schmusetiger nicht verdauen können. Wie viele andere ätherische Öle kann Schwarzkümmelöl bei Katzen zu schweren Leber- und Nierenschäden führen.