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Stillen ist das beste für Ihr Kind. Diese Aussage ist mittlerweile jeder Mutter in Deutschland bekannt. Doch was ist wenn das Stillen nicht klappt? Was tun bei Stillproblemen? Abstillen - wenn zu wenig Muttermilch da ist?
Inhaltsverzeichnis
Kein Thema wird nach der Geburt höher bewertet als das Stillen. Stillprobleme dagegen werden nicht in der Öffentlichkeit debattiert. Junge Mütter fühlen sich oft unter Druck gesetzt und geben zu schnell auf. Laut einer Statistik des BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung) beginnen etwa 90 % der Mütter mit dem Stillen direkt nach der Geburt. Nach circa 2 Monaten werden noch etwa 70 % der Säuglinge gestillt. Die Stillrate nach 6 Monaten liegt unter 50 %.
Jede Mutter sollte Ihr Baby solange stillen, wie es Ihr und Ihrem Kind gut tut. Die Stilldauer und der Zeitpunkt des Entwöhnen der Brust sollte die Mutter ganz alleine bestimmen. Idealerweise werden Säuglinge in den ersten 6 Monaten voll gestillt, bevor die Beikost eingeführt wird. Doch bei einigen Stillmüttern klappt das nicht immer. Was tun, wenn die Muttermilch nicht ausreicht?
Nachfrage regelt das Angebot. Die Natur hat sich eine tolle Erfindung einfallen lassen. Die Brust mit der Muttermilch, deren Produktion direkt nach der Geburt automatisch anläuft. Automatisch? Das stimmt nicht ganz, denn die Milchbildung benötigt eine Starthilfe: das Saugen. Direkt nach der Geburt haben die kleinen Lebewesen schon ihren natürlichen Saugreflex. Deshalb legen Geburtshelfer die Neugeborenen - wenn möglich - schon direkt im Kreißsaal an die Brust der Mutter. Mit den ersten Zügen wird die Vormilch, das sind meist nur ein paar Tropfen, abgegeben und der Start zur Milchbildung ist gegeben.
Die Natur hat die Milchbildung so geregelt, dass der Säugling immer ausreichend mit Nahrung versorgt wird. Nach dem Milcheinschuss passt sich die Milchmenge meistens schnell dem Bedarf des Babys an. Braucht das Kind mehr Milch, zum Beispiel bei einem Wachstumsschub, verlangt es öfter nach der Brust, da es mehr Hunger hat. Das bedeutet nicht, dass zu wenig Milch vorhanden ist, sondern das Baby regt dadurch die Milchbildung an und nach einigen anstrengenden Tagen hat sich alles wieder eingependelt.
Hebammen empfehlen nach Bedarf zu stillen. Das bedeutet, wenn das Baby signalisiert, dass es hungrig ist, wird es gestillt. In der Regel ist alle zwei bis vier Stunden eine Stillmahlzeit fällig. Bei Wachstumsschübenist stündliches Stillen auch normal. In der Nacht kann sich die Schlafphase schnell auf 6 Stunden ausweiten.
Öfters anlegen sollten Sie,
Je nach Alter des Kindes (von 0 - 6 Monaten) sind circa 8 - 12 Stillmahlzeiten am Tag (24 Stunden) nötig.
Wie lange eine Stillmahlzeit braucht ist sehr unterschiedlich. Einige Säuglinge haben nach 10 Minuten die Brust leer getrunken. Andere wiederum brauchen 30 - 45 Minuten bis sie satt sind. Gerade bei Neugeborenen kann die Stillmahlzeit länger dauern. Setzen Sie sich und Ihren kleinen Liebling nicht unter Druck, genießen Sie die gemeinsame Zeit!
Viele Mütter denken ihre Milch reicht nicht aus. Das ist tatsächlich manchmal der Fall. Denn Mütter merken genau, ob Ihr Kind nach dem Stillen satt und zufrieden ist. Es gibt mehrere Gründe, warum die Muttermilch nicht ausreicht.
Anzeichen das die Muttermilch nicht ausreicht sind:
Doch nicht alle Symtome sprechen für zu wenig Muttermilch. Hat Ihr Baby einen Wachstumsschub, braucht es mehr Nahrung. Ihr Baby verlangt jede Stunde (oder öfter) die Brust. Das Milchangebot muss sich erst auf die neue Nachfrage einstellen. Das kann einige Tage dauern.
Ist die Brust sehr weich und fühlt sich leer an, heißt das oft, das sich Angebot und Nachfrage sehr gut eingependelt haben und nur so viel Milch vorhanden ist, wie gebraucht wird.
Ist Ihr Kind längere Zeit unzufrieden und oben genannte Situationen entspannen sich nicht, sollten Sie beobachten, ob Ihr Kind genügend zunimmt. Achten Sie darauf ob die Windeln feucht sind und beobachten Sie die Fontanelle. Ist diese eingefallen, befragen Sie sofort Ihren Kinderarzt oder die Hebamme. Auch Stillberaterinnen vor Ort können helfen und Tipps geben.
Es gibt verschiedene Gründe, warum zu wenig Muttermilch vorhanden ist. Lassen Sie sich bei großer Unsicherheit von Ihrer Hebamme, Stillberaterin oder dem Kinderarzt beraten. Denn die Ursachen lassen sich meist leicht identifiziert und der Milchmangel schnell beheben.
Ursachen für zu wenig Muttermilch können sein:
Mit einigen Tricks können Sie die Milchbildung natürlich anregen. Stress und Angst sind dabei äußerst kontraproduktiv. Also bitte keinen Druck! Als junge Mutter muss man mit Gefühl und Geduld die Stillzeit in den richtigen Rhythmus bringen. Im Mittelalter haben Ammen bis zu sechs Kinder gestillt und viele Mütter stillen ihre Zwillinge ohne Probleme. Das soll keinen Leistungsdruck verursachen sondern Motivation für den eigenen Körper auslösen. Es ist eigentlich selten, dass die Muttermilch von Natur aus nicht reicht - aber keine Panik, es sind auch schon viele Kinder mit Flasche Groß und Gesund geworden.
Tipps um die Milchbildung anzuregen:
Schaffen Sie sich eine entspannte Stillatmosphäre. Zum richtigen Stillen gehören ein gemütlicher und ruhiger Stillplatz sowie eine bequeme Stillposition. Zusätzlich erleichtert ein gutes Stillkissen das Brust geben enorm und ermöglicht Mutter und Baby eine bequeme und entlastende Stillhaltung.
Ein ruhiger Stillplatz und ein gutes Stillkissen erleichtern das Stillen.
Für die Menge der Muttermilch gibt es keine Angaben in ml oder Gramm. Die Stillgewohnheiten jedes Säuglings sind verschieden und von vielen äußeren Faktoren beeinflusst. Ein Stillrhythmus kann sich schnell oder weniger schnell oder auch manchmal gar nicht einstellen. Es gibt jedoch einige Anzeichen, die dafür sprechen, ob ihr Baby genug trinkt:
Es gibt verschiedene Gründe, wo sich das Zufüttern mit Flasche und Babynahrung neben dem Stillen mit Muttermilch an der Brust bewährt hat. Gründe können zu wenig Muttermilch, eine berufstätige Mutter, Stillprobleme oder andere sein.
Für berufstätige Mütter gibt es zwei Möglichkeiten, um Ihr Kind zu füttern. Entweder Muttermilch abpumpen, so dass Mann oder der Babysitter währen der Abwesenheit der Mutter das Baby füttern können oder eine Stillmahlzeit durch eine Flaschenmahlzeit mit Babynahrung ersetzen.
Für Mütter mit zu wenig Muttermilch ist das Zufüttern mit Flaschennahrung eine gute alternative, statt ganz mit dem Stillen aufzuhören. Die Umstellung von der Brust zur Flasche braucht etwas Übung und Geduld.
Die richtige Babynahrung während der Stillzeit zum Zufüttern oder als Stillmahlzeitersatz ist immer die Säuglingsanfangsnahrung (Pre 1). Die Altesangaben sind immer auf der Packung vermerkt.
Bei allergiegefährdeten Kindern ist eine HA Nahrung (hypoallergen) empfehlenswert. Das darin enthaltene Eiweiß ist bereit aufgespalten, daher allergenarm.
Bei Säuglingen mit Kuhmilchallergie ist die HA-Nahrung nicht geeignet, da sie immer auf Kuhmilchbasis hergestellt ist. Dafür gibt es spezielle Säuglingsnahrung, die zum Beispiel auf Ziegenmilch basiert. Babynahrung aus Ziegenmilch kann zum zufüttern oder als alleiniges Nahrungsmitteln verwendet werden. Auch bei der Babynahrung auf Ziegenmilchbasis ist auf der Verpackung das Alter des Kindes angegeben. Nach der Säuglingsanfangsnahrung wird nach 6 - 7 Monaten auf die Folgenahrung umgestellt. Unter anderem wird dabei die Kalorienmenge erhöht.
Bambinchen Babynahrung bis 6 Monate | Bambinchen Babynahrung bis 12 Monate |
Nach circa 6 Monaten sind die meisten Babys soweit, um mit der Beikost zu beginnen. Dabei wird eine Stillmahlzeit mit kleinen Schritten durch eine Breimahlzeit ersetzt. Das Kleinkind bekommt zu Anfang erst wenige Löffel Gemüsebrei und wird danach noch gestillt. Nach ein bis zwei Wochen soll der Brei als volle Mahlzeit diese eine Stilleinheit komplett ersetzen. Das Abstillen erfolgt dabei nach und nach. Ist eine Breimahlzeit fest eingeführt, kann die nächste Stillmahlzeit durch Gemüse- oder Obstbrei ersetzt werden.
Müssen Sie plötzlich abstillen, weil Sie zum Beispiel Medikamente einnehmen müssen, gibt es einige Faktoren zu beachten. Die Brust stellt nach wie vor Muttermilch her um das Baby optimal versorgen zu können. Wird die Milch nicht gebraucht, kann sich schnell schmerzhafter Milchstau oder sogar eine Brustentzündung bilden. Um den Druck auf der Brust nachzugeben, sollten Sie aber nicht abpumpen! Denn das signalisiert der Brust, die Milch wird noch gebraucht. Versuchen Sie die Milch nur auszustreichen. Mit warmen Umschlagen und leichten Streichbewegungen in Richtung Brustwarze beginnt die Milch zu fließen und der Druck vermindert sich (geht sehr gut unter der warmen Dusche). Pfefferminze - oder Salbeitee sind alte Hausmittel und sollen die Milchproduktion mindern. Auch Globuli können beim Abstillen helfen. Hilfreiche Tipps und Tricks zum Abstillen geben auch Hebammen, Stillberaterinnen und der Kinderarzt. Holen Sie sich bei Brustentzündungen unbedingt fachliche Hilfe.
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